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Tag Archives: Farben

Slow Pete in Tel Aviv Vol.12 – Prime Time

Am 5. Februar wird wieder eine Sendung von mir in Tel Aviv ausgestrahlt. Dieses Mal mit einigem an Musik aus dem Berliner Faitiche Umfeld.

5. Februar 2017, Sonntag
12 Uhr Mittag (Deutsche Zeit)
Station: Kol Ha Campus
Link: http://www.106fm.co.il/

Playlist:

Jan Jelinek – Prime Time
Masayoshi Fujita & Jan Jelinek – I’ll Change Your Life
Andrew Pekler – Humidity Index / Khao Sok (Chopped & Screwed))
Farben – Parada
Ursula Bogner – Nach Europa
Gesellschaft zur Emanzipation des Samples – Schlaf (Nach Einführung Der Psychoanalyse)
Groupshow – Pet Hair Magnet
Masayoshi Fujita – River
Farben & James DinA4 – Lucifer Rising
Farben – Kochbuch 1&2

Lula Côrtes e Zé Ramalho ‎– Paêbirú

Bei  Paêbirú handelt es sich um das Frühwerk der beiden Brasilianer Lula Côrtes und Zé Ramalho. Inspiriert wurde das Album von den Hieroglyphen am Stein der Ingá,  eine 46 Meter mal 3,8 Meter messende Steinwand, welche von einer inzwischen ausgerotteten Zivilisation beschrieben wurde. Die zahlreichen Besuchen der archäologischen Stätte sowie die Drogenexperimente der beiden Musiker ließen ein schönes vom psychedelischen Rock der damaligen Zeit geprägtes Album entstehen. Was das Album hörenswert macht ist, dass viele Elemente aus der traditionellen Musik  aus der Region um Pernambuco Verwendung finden. Instrumente, Melodien und Rhythmen  werden auf ganz eigene Weise interpretiert und verarbeitet. Die doppel LP ist in vier Seiten unterteilt: Erde, Luft, Feuer, Wasser. Jedes Element ist durch eine unterschiedliche Instrumentierung geprägt, wobei die Zuordnung eher willkürlich ist.

Neben der Tatsache, dass es sich bei diesem Album um sehr gute Musik handelt trägt auch noch ein weiterer Fakt zum Hype um dieses Album bei. Ein Großteil der Exemplare wurde bei einer Flut im Jahre 1975 in Recife vernichtet. Das macht die brasilianische Orginalpressung selten und unendlich teuer. Normalsterbliche können jedoch Nachpressungen, MP3s und sogar CDs erwerben um in den Genuss dieser Musik zu kommen.

Zé Ramalho konnte nach diesen ersten Gehversuchen eine einigermaßen solide und vorzeigbare Karriere starten, während der ominöse  Lula Côrtes sich nur noch ein mal 1980 mit einem Album zu Wort meldete.

Der Octofish baut fleißig an seinem eigenen Denkmal. Ein 48 Meter mal 3,4 Meter  Granitwand, bemeißelt mit kryptischen Hieroglyphen.

Farben – Xango

Xango ist nach längerer Schaffenspause die zweite EP von Farben. Nachdem letztes Jahr bereits die selbstbetitelte EP erschien, kam dieses Jahr (2011) die noch einen Tick bessere Platte Xango in die Läden. Wie bereits aus den frühen 00-ern gewohnt, eröffnet Jan Jelinek unter seinem Pseudonym Farben das “gelbe”  Tor zum microTechno. Die Lieder referenzieren Techno, verfremden ihn jedoch gleichzeitig durch den Einsatz unterschiedlichster Stilmittel. Eins davon ist Vinyl Distortion. Dabei werden in die Produktion Effekte eingemischt, welche den Geräuschen einer kaputten Schallplatte stark ähneln. Beispiele dafür sind, das Springen einer Plattennadel aufgrund eines Kratzers oder das Rauschen, verursacht durch Verunreinigungen auf der Platte. Diese Effekte führen das Erlebnis des Schallplattenhörens ad absurdum und können audiophile Zeitgenossen in den Wahnsinn treiben. Dabei sind Vinyl Distortion Effekte keines Falls unbeliebt unter Produzenten. Jüngstes Beispiel ist das Gemeinschaftsprojekt der Dubstep Veteranen Pinch und Shackleton, deren Album ebenfalls gespickt ist mit diesen Geräuschen. In beidenFällen regt dies zum bewussteren Hören an und wirkt nach einer kurzen Gewöhnungsphase keineswegs störend.

Das schöne an Xango ist, dass die Musik neu, frisch und herrlich unverbraucht wirkt. Komplett frei von jeder Konvention produziert Jan Jelinek eine Musik, die sich löst von Trivialitäten und förmlich schwebt der grauen Masse des Alltags.

Der Octotfish friert für den “Ernstfall” größere Mengen Wackelpudding ein. Himbeer und Waldmeister.